Was außer Lob noch motiviert...
In meinen Seminaren für Führungskräfte wird immer wieder die Frage gestellt, wie man seine Mitarbeiter motivieren kann. Da die meisten Führungskräfte auch wieder einen Vorgesetzten haben, frage ich sie oft selbst, welche drei Aspekte sie am meisten demotivieren.
Folgende Aspekte werden dabei häufig genannt:
- Zu wenig Lob und eine geringe Anerkennung und Wertschätzung
- Unklare und wechselnde Zielsetzungen und erteilen von „sinnlosen“ Aufgaben
- Desinteresse und fehlende Rückmeldung zu der erledigten Aufgabenstellung
- Fehlende Förderung der eigenen Weiterentwicklung
Loben und wertschätzen - aber aufrichtig
Doch leider ist es nicht damit getan, einfach mehr zu loben, sondern sich bewusst zu machen, mit was sich der Mitarbeiter auseinandersetzt, wie er seine Aufgaben bewältigt hat und welche Stärken und Entwicklungsfelder dabei sichtbar geworden sind. Loben Sie deshalb immer nur die Handlung und nicht die Person.
Ein Beispiel:
"Ich war sehr angetan wie engagiert und geduldig Sie die Sitzung gestern nachmittag geleitet haben. Dadurch konnten wir viele wichtige Aspekte herausarbeiten, die uns bei der Zielerreichung nützlich sind."
Lob sollte immer aufrichtig geäußert werden und nicht nur als Oberhandtechnik genutzt werden.
Welche weiteren Verhaltensweisen können sich motivierend auswirken?
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- Hören Sie Ihren Mitarbeitern zu und fragen Sie konkret nach
Für viele Führungskräfte ist es ein großer Fallstrick, zu wenig nachzufragen und selbst zu viel zu reden. Gerade bei Mitarbeitergesprächen ist es oft erstaunlich, welche Vorschläge und Anregungen Mitarbeiter einbringen, wenn man Ihnen nur ausreichend Gelegenheit gibt sich zu äußern.
- Nehmen Sie Einwände und Bedenken ernst und setzen Sie sich damit auseinander
Mitarbeiter bekommen viele Aspekte und Unstimmigkeiten mit, die Ihnen als Führungskraft bereits verborgen bleiben. Lassen Sie sich für Bedenken, Hinweise und Einwände immer konkrete Beispiele geben, damit Sie nachvollziehen können, worum es im Einzelfall geht. Manchmal können wertvolle Hinweise auf Fehler dabei sein, die Sie vielleicht übersehen hätten.Vergessen Sie nicht, sich in solchen Fällen bei Ihren Mitarbeitern zu bedanken.
- Greifen Sie die Ideen Ihrer Mitarbeiter auf
Greifen Sie die Verbesserungsvorschläge Ihrer Mitarbeiter auf und bitten Sie, diese Vorschläge bei Interesse auszuformulieren und zu konkretisieren. Bei Bedarf sollten diese Vorschläge sichtbar integriert oder umgesetzt werden und die „Quelle der Idee“ offen kommuniziert werden.
- Schaffen Sie eine konstruktive Fehlerkultur
Schaffen Sie ein Forum, indem es möglich ist, in einem geschützten Rahmen Fehler und Misserfolge zu zulassen. Das ist die Grundvoraussetzung, um kompetent zu delegieren. Sie vertrauen Ihren Mitarbeitern gezielt Aufgaben an, bei denen sie sich ausprobieren und weiterentwickeln können und die Fehler und Misserfolge keine verheerenden Auswirkungen haben, sondern bereits Teil einer aktiven Mitarbeiterförderung sind.
- Definieren und vereinbaren Sie mit Ihren Mitarbeitern konkrete Ziele und verfolgen sie diese auch
Ziele verändern sich heute so rasant, wie das Wetter. Was heute noch aktuell ist, wird morgen völlig uninteressant sein. Umso wichtiger ist es, mit Ihren Mitarbeiten konstante Ziele zu vereinbaren. Das müssen nicht immer Jahresziele sein, sondern können kleine Projektvorhaben sein, (wie zum Beispiel ein Wissensmanagement im Team aufzubauen) die konkret zu erreichen sind. Genauso wichtig wie die Zielvereinbarung ist die Überprüfung, ob und wie ein Ziel erreicht wurde. So läuft der Mitarbeiter nicht die ganze Zeit im Hamsterrad, sondern hat das Gefühl auch was Konkretes geschaffen zu haben.
- Entwicklen Sie sich vom Spezialisten zum Generalisten
Viele Führungskräfte sind teilweise selbst stark in den operativen Prozess integriert und haben von daher wenig Gelegenheit, die Mitarbeiter mehr in den Fokus zu nehmen. Sie sind immer noch mehr Spezialisten als Generalisten. Das ist auch mit ein Grund weshalb sie zu wenig Zeit für die Führungsaufgaben und die Mitarbeiterfürsorge aufbringen. Nehmen Sie langsam Abschied davon auf allen Gebieten Spezialist sein zu wollen. Dafür haben Sie Ihre Mitarbeiter. Entwickeln Sie sich als Führungskraft zum Generalisten, der den Überblick hat ohne zu tief ins Detail abtauchen zu müssen.